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redaktion / 30.01.2023

Einkochen, Einlegen, Haltbarmachen von Obst & Gemüse

Tipps zum Einlegen und Haltbarmachen

Früchte und Gemüse haltbarmachen - Sie wollen zum Beispiel Paprika einlegen und haltbar machen? Die burgenländischen Bäuerinnen geben wertvolle Tipps zum Einkochen, Einlegen und zum Haltbarmachen von Obst & Gemüse.

Früchte und Gemüse haltbarmachen

Grundsätzlich kann man alle Obst- und Gemüsesorten durch Einkochen und Einlegen haltbar machen. Sofern Sie einige Tipps rund ums Einkochen beherzigen, steht dem winterlichen Genuss der im Sommer eingelagerten Lebensmittel nichts im Wege:

  • Nur frisches, einwandfreies Obst verwenden.
  • Hygienisches Arbeiten ist sehr wichtig.
  • Für das jeweilige Einfüllgut passende Gläser verwenden.
  • Gläser vor dem Befüllen auf Beschädigung kontrollieren.
  • Hilfreich ist die Verwendung eines Einfülltrichters.

 

Konfitüre – Marmelade – Gelee

Konfitüre besteht aus einer oder mehreren Obstarten, Marmelade, im Gegensatz dazu, nur aus Zitrusfrüchten. Gelee wird nur aus Saft gemacht.

Bei der Herstellung von Konfitüre/Marmelade/Gelee werden die Früchte unter Zugabe von Zucker so lange gekocht, bis die Masse zu gelieren beginnt. Zucker schafft ein Milieu, in dem sich keine Bakterien vermehren können. Zum Einkochen kann Zucker, Zucker und Gelierhilfe oder nur Gelierhilfe ohne Zucker verwendet werden.

 

Einkochhilfen und Geliermittel

Entscheidend bei der Herstellung von Konfitüren oder Gelees ist der Zucker, der nicht nur Süße ins Glas bringt, sondern auch der Konservierung dient. Ebenso wichtig sind folgende weitere Einkochhilfen und Geliermittel:
  • Zucker: Normallkristallzucker, Brauner Zucker, Vollzucker, Fruchtzucker, Gelierzucker, Sirupzucker
  • Honig
  • Stevia
  • Zitronensäure – Weinsäure
  • Pektin
  • Agar Agar
  • Einsiedehilfe

 

Tipps zur Konfitüreherstellung

  • Die Früchte sollten frisch, fest und reif, aber nicht überreif sein, da sie sonst nicht gut gelieren. Es können auch tiefgefrorene Früchte verwendet werden.
  • Früchte waschen, abtropfen lassen, wenn nötig entstielen und entkernen und je nach Vorliebe klein schneiden oder pürieren. 
  • Genaues Wiegen – Gewichtsverhältnis von Früchten und Zucker ist entscheidend für das Gelingen.
  • Nicht mehr als 2 kg Früchte in einem Arbeitsgang einkochen.
  • Bei großen Früchten, ist es günstig, diese mit Zucker vermischt über Nacht an einem kühlen Ort stehen zu lassen, da sich dadurch der Zucker gleichmäßiger in der ganzen Fruchtmasse auflöst.
  • Während des Erhitzens bzw. Kochens umrühren, damit sich der Zucker auflösen und gleichmäßig verteilen kann. 
  • Die Kochzeit beginnt erst, wenn die Masse sprudelnd kocht. Angegebene Einkochzeiten unbedingt einhalten!
  • Gelierprobe machen.
  • Kochend heiße Konfitüre rasch in Gläser füllen, Gläser fest verschließen und die Konfitüre kühl, dunkel und trocken lagern.

Marmelade einkochen und einwecken

 

Fruchtsirup kann sehr einfach „roh“ hergestellt werden. Dafür die Früchte in Wasser und Weinsäure (oder Zitronensäure) für 24 Stunden ansetzen, dann die Früchte abseihen und den Zucker einrühren. Den Sirup entweder mit Einsiedehilfe haltbar machen oder kurz Aufkochen und 2 Minuten sprudelnd kochen lassen, anschließend in Flaschen abfüllen. Große Obstmengen intensivieren den Geschmack!

 

Fruchtsaucen eignen sich zum Verfeinern verschiedenster Süßspeisen, z. B. Eis, Aufläufe oder auch für Joghurt. Dafür Früchte in Wasser und Weinsäure (oder Zitronensäure) für 24 Stunden ansetzen, dann die Früchte abseihen, den Saft in einem Topf entweder mit Zucker erhitzen, nach 2–3 Minuten Pektin einrühren, oder mit Gelierzucker 2 : 1 aufkochen. Die Fruchtsauce heiß abfüllen und die Flaschen oder Gläser gut verschließen.  

 

Für Obstnektar wird die ganze Frucht verwendet und durch Kochen haltbar gemacht. Diese Herstellungsweise eignet sich vor allem für weiche Früchte wie Marillen, Pfirsiche und Erdbeeren.

 

Chutneys sind süß-saure Würzmarmeladen mit Fruchtstücken oder fein püriert, die ihren Ursprung in Indien haben. Sie können süß, scharf, sauer oder würzig schmecken. Die Grundlage bilden Früchte und oft auch Gemüse, Zucker, Essig, Gewürze und Kräuter. De Masse wird dick eingekocht wie eine Konfitüre. Erst einige Wochen nach der Herstellung entfaltet das Chutney das volle Aroma!

Chutney selber machen

 

Tipps zum Einlegen

Gemüse einlegen

  • Gemüse oder Pilze können in Essig (Wein-, Apfel- oder Obstessig) eingelegt werden. 
  • Die Säure macht das Gemüse haltbar, der Säuregehalt des Suds sollte mindestens 2 % betragen.
  • Auch die Erhitzung ist wichtig für die Haltbarkeit.

Gemüse einkochen und einwecken

 

Früchte einlegen

  • Früchte wie Marillen, Zwetschken, Kirschen, Äpfel, Birnen usw. eignen sich sehr gut zum Einkochen und Einlegen.
  • Die Haltbarkeit wird durch Hitzeeinwirkung und luftdichten Verschluss erreicht.
  • Für die Zuckerzugabe gilt folgende Faustregel:
  • Für süße Früchte 125—300 g Zucker auf 1 Liter Wasser.
  • Für saure Früchte 500—600 g Zucker auf 1 Liter Wasser.

Marmelade einkochen und einwecken

 

Möglichkeiten des Einkochens 

Übergießen mit Marinade (z. B. für Essiggurken, Pfefferoni oder Maiskölbchen)

Das Gemüse kurz in Essigwasser blanchieren, herausgeben und in Gläser einlegen.  Die Marinade erhitzen, sodass sie stark wallend kocht, rasch die kochende Marinade bis 1 cm unter dem Rand des Glases über das Gemüse gießen und die Gläser fest verschließen. 

 

Im Backrohr

Die gefüllten Gläser auf ein tiefes Blech stellen, ohne dass sie sich berühren (bei Berührung besteht die Gefahr, dass die Gläser springen). Das Blech 2 cm hoch mit Wasser füllen, um im Backrohr die Luft feucht zu halten. Das Blech auf die unterste Schiene schieben und das Einkochgut langsam erhitzen (Heißluft 130 °C, Ober- und Unterhitze 150 °C).

Die eigentliche Einkochzeit beginnt erst, wenn kleine Blasen in den Gläsern aufsteigen (ca. nach 25–30 Minuten). Einkochzeiten siehe Tabelle unten.

 

Lebensmittel (1 Liter Gläser) Zeit vom Perlen an Nachwärme 
Äpfel, schwarze Ribiseln, Erdbeeren Abschalten ca. 20–25 Minuten
Kirschen, Marillen, Pfirsiche, Stachelbeeren Abschalten ca. 20–25 Minuten
Apfelmus, Birnen, Zwetschken Abschalten ca. 30 Minuten
Gurken, Zucchini, Paprika Abschalten ca. 25 Minuten
Rote Rüben, gekocht 30 Minuten ca. 30 Minuten
Karfiol 40 Minuten ca. 30 Minuten
Bohnen, blanchiert, Kohlrabi, Rotkraut 50 Minuten ca. 30 Minuten
Erbsen, blanchiert 60 Minuten ca. 30 Minuten

 

Im Kochtopf

Den Kochtopf bis zu Dreiviertelhöhe der Gläser mit Wasser füllen.

Das Wasser soll dieselbe Temperatur wie der Gläserinhalt haben – Gläser mit kaltem Inhalt daher mit kaltem Wasser, Gläser mit vorgekochtem Einkochgut mit warmem/heißem Wasser zustellen.

Das Einkochgut muss langsam auf die gewünschte Temperatur erhitzt werden. Wird es zu rasch erhitzt, steigt es in die Höhe und verändert die Farbe, da keine Flüssigkeit darübersteigt. 

Die angegebene Einkochzeit beginnt immer mit dem Zeitpunkt, ab dem in den Gläsern Bläschen aufsteigen. Einkochzeiten siehe Tabelle unten.

 

Lebensmittel (1 Liter Gläser)

Ab erreichen der Temperatur von Einkochzeitraum
Apfelmus, Apfel- /Birnenkompott, Marillen, Pfirsiche, Zwetschken 90 °C 20–25 Minuten
Erdbeeren 75 °C 25 Minuten
Himbeeren 80 °C 30 Minuten
Heidelbeeren 85 °C 25 Minuten
Karfiol, Karotten, Kohlrabi 100 °C 90 Minuten
Bohnen und Erbsen, blanchiert 100 °C 120 Minuten
Spargel 100 °C 120 Minuten
Tomaten 90 °C 30 Minuten

 

Weitere Infos:

Bäuerinnen kochen | Landfrauen kochen

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