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redaktion / 24.10.2017

Was wächst denn da? Walnuss

Was mach ich draus: Walnuss

Köstliche Rezepte und Wissenswertes mit der beliebten Walnuss.

„Harte Schale, weicher Kern“ ist ein weit verbreiteter Ausspruch, den wir der Walnuss verdanken. Das Zitat weist uns darauf hin, dass das Gute oft im Inneren verborgen liegt und es einiger Mühe bedarf, es freizulegen. Der Lohn der Mühe ist in diesem Fall der wertvolle, köstliche Walnusskern!

 

Text, Rezepte und Fotos: Karin Sidak, tatort-kueche.at

Walnuss nah

 

Der römische Feldherr und Gourmet Lucius Licinius Lucullus brachte die Walnüsse von einem Feldzug aus Asien mit nach Europa (ca. 70 v. Chr.), römische Legionäre nahmen die Nüsse als Kraftspender in ihr Marschgepäck auf. So gelangte die „Wundernahrung“ über die Alpen zu den Germanen, nach Gallien, Frankreich und sogar bis nach England. Im Mittelalter wurde die Walnuss in Europa schnell als „Hausbaum“ beliebt, sie hielt Mücken und Fliegen vom Haus fern. Das Laub wurde in Kleiderschränke und Betten gelegt, um Ungeziefer zu vertreiben. Das liegt am Juglon, einer Substanz, die auf den Blättern zu finden ist.

 

Walnüsse galten in früheren Zeiten auch als Symbol der Fruchtbarkeit und waren ein wichtiges Liebesorakel: Zur Ehe entschlossene Liebespaare beispielsweise legten zwei Walnüsse ins Herdfeuer. Blieben die Nüsse in der großen Hitze beieinander, schloss man auf eine gute Ehe. Flogen sie aber krachend auseinander, stand eine turbulente Ehe bevor.

 

Botanisches rund um die Walnuss

Die echte Walnuss (lat. Juglans regia) ist ein sommergrüner Laubbaum aus der Familie der Walnussgewächse. Der Baum wird bis zu 25 m hoch und bildet eine weit ausladende, stark verzweigte Krone. Die sogenannten Fiederblätter bestehen aus sieben bis neun Einzelblättern, die versetzt an einem kleinen grünen Stiel sitzen. Das Laub wird früh im Herbst abgeworfen. Die männlichen Blüten sind hängende Kätzchen, die weiblichen klein und kugelförmig. Die fleischige, grüne Hülle der Nuss wird im Spätsommer braun und rissig und fällt zu Boden, wenn die Nuss reif ist. Meist platzt die Hülle dann ganz auf und die Nuss fällt heraus.

 

Gepflanzt werden sollte der Baum möglichst freistehend, an einem hellen, sonnigen Platz. Wild kann er sich an Waldrändern und in Lichtungen entfalten. Walnussbäume sind nicht sehr pflegeintensiv, wenn sie den optimalen Standort haben. Ein fachkundiger Schnitt ist nur bei jungen Bäumen nötig, ebenso das Wässern in trockenen Perioden.

 

Gesundheit

Walnuss allgemeinDer Nusskern gilt als Kraftnahrung, nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist. Auch optisch ähnelt die Form des Walnusskerns einem Gehirn. Die Walnuss ist zwar recht fett und dadurch kalorienreich, aber dafür liefert sie reichlich gute Omega-3-Fettsäuren, die gegen Demenz wirken sollen, die Blutfettwerte reduzieren und den Blutzuckerspiegel stabil halten können. Außerdem sind Walnusskerne reich an Vitamin E und B sowie an Kalium.

 

In der Naturheilkunde verwendet man bevorzugt die Walnussblätter und auch die grünen Schalen, sie werden für Aufgüsse und Tinkturen benutzt. Diese wirken antiseptisch, appetitanregend, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend und schmerzstillend.

 

Tee aus Blättern: 4 TL etwas zerkleinerte Blätter mit 250 ml kaltem Wasser übergießen, kurz aufkochen lassen und nach 5 Minuten abseihen. Davon täglich 3 Tassen trinken.

 

Ernte und Lagerung von Walnüssen

Walnuss Korb

Die Walnuss darf niemals vom Baum geerntet werden, sondern erst aufgesammelt werden, wenn sie zu Boden gefallen ist. Erst dann ist sie wirklich ausgereift. Die gesammelten Nüsse müssen möglichst flach verteilt auf Trockengittern oder in Körben einige Tage in die Sonne gestellt werden, um möglichst trocken zu werden. Man sollte sie während dieser Zeit auch nachts immer hineinstellen.

 

Die getrockneten Nüsse sind in der Schale bis zu zwei Jahre haltbar, wenn sie einen luftigen, kühlen und dunklen Lagerort haben (Dachboden im Winter, trockener Keller im Sommer).

 

Geschälte Walnüsse werden schnell ranzig, sie sollten bevorzugt im Kühlschrank aufbewahrt werden. Geriebene Nüsse kann man für etwa zwei Monate in den Tiefkühler geben. Am besten nur die Menge schälen oder reiben, die man in nächster Zeit benötigt. Walnüsse immer mit der Schale kaufen, so sind sie am frischesten. Und was gibt es Schöneres, als an einem Winterabend bei einer Tasse Tee gemütlich Nüsse zu knacken.

 

Nüsse in HonigWalnüsse sind gesunde Snacks und machen sich auch gut in kleinen Geschenken aus der Küche, wie z. B. als Salznüsse. Dafür die Walnüsse mit etwas Olivenöl benetzen, mit Salz und Paprika bestreuen, im Ofen bei 160 °C etwa 15 Minuten rösten.

 

Für Nüsse in Honig schöne Nusshälften mit einer halben aufgeschnittenen Vanilleschote in ein Marmeladeglas geben, flüssigen Honig mit etwas Weinbrand mischen und über die Nüsse gießen. Schmeckt hervorragend auf griechischem Joghurt!

 

Ein köstliches, schnelles Walnusspesto aus 200 g Walnüssen, 80 g gewürfeltem Parmesan und 2 geschälten Knoblauchzehen im Blender mit etwas Salz und ca. 150– 200 ml Walnussöl püriert passt herrlich zu Nudeln oder Wintersalaten!

 

Die Rezepte

Nuss-Käse-Bällchen aus Brandteig mit Walnuss-Rote Rüben-Dip

Nussbällchen

Walnuss-Bananen-Muffins

Walnussmuffins

 

Radicchio-Walnusssalat

Walnusssalat

 

Weitere Infos:

Walnuss Rezepte

Mit Nüssen kochen

Backen Rezepte

Muffins Rezepte

 

Enthalten in Kochen & Küche November 2017

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