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auch 2017 wieder!
Problematisches Weinjahr 2016
Es ist uns noch in Erinnerung: Das Jahr 2016 war ein schwieriges für den Steirischen Wein. Zuerst war es der Spätfrost, dann waren es die Hagelschäden, die den Reben zusetzten. Die Auswirkungen sind auch heuer noch zu spüren, denn es wurde lediglich ein Drittel einer normalen Menge an Wein geerntet, beim Schilcher waren es sogar nur 15 %. Deshalb ist auch das im Handel erhältliche Sortiment deutlich eingeschränkt, vor allem besonders beliebte steirische Weine wie Morillon, Schilcher und Muskateller werden in Kürze ausverkauft sein.
Konsequenzen der Katastrophe
Als Reaktion auf die Ernteausfälle beim Steirischen Wein entwickelte man im Handel drei Strategien. Die erste und logischste Konsequenz war es, die am wenigsten lukrative Verkaufsschiene zu streichen. Im Fall des Steirischen Weines betraf das den Lebensmittelhandel. Die Weine in den Regalen mögen zwar mit bekannten Etiketten glänzen, jedoch empfiehlt Luttenberger die Flasche vor dem Kauf gut zu studieren: Nur mit der rot-weiß-roten Banderole an Verschluss oder Flaschenhals ist auch wirklich ein rein österreichisches Qualitätsprodukt enthalten. In anderen Fällen ist es wahrscheinlich, dass Trauben aus anderen Ländern zugekauft wurden. Als zweite Konsequenz wurde der Schilchersturm vom Markt genommen. Als „erster Wein“ im Herbst ist er vor allem zu Kastanien so beliebt, dass er nicht einmal viel Werbung braucht. Aber um den Markt für Schilcherwein bedienen zu können, wurde der Schilcher an Sturm im Herbst eingespart. Auch die Buschenschanken, deren Betriebe dem Frost oder Hagel zum Opfer gefallen waren, mussten reagieren: In den meisten Betrieben gibt es zwar alle verfügbaren Weinsorten zu Brettljause, Brüstelbrot und Buchteln, aber nicht mehr ab Hof zu kaufen. Die Menge an Wein, die ein Betrieb für den Verkauf im Buschenschank benötigt, wurde reserviert, andernfalls würde der ganze Gastro-Betrieb stehen.
Prognose für 2017
„Das Weinjahr 2017 schaut bis jetzt gut aus“, so Luttenberger. Nur rund ein Drittel der steirischen Weinbauern meldete heuer Teilausfälle. Es sind zwar einige Lagen aufgrund des Spätfrostes im April betroffen, jedoch gibt es – St. Urban sei Dank! – anders als im Vorjahr keine Totalausfälle. „Möglicherweise haben wir 10–15 % weniger Ertrag, aber wir können insgesamt von einer sehr guten Ernte ausgehen“, gibt sich Luttenberger positiv. Grund für das Bangen um den Wein ist die Klimaerwärmung: In den 1980ern begann der Rebaustrieb erst Anfang Mai, die Knospen waren also um die Eisheiligen noch so klein, dass sie ein wenig Frost aushielten. In den letzten beiden Jahren war es allerdings schon im März so warm, dass die Pflanzen große Triebe und Blätter entwickelten, die dann dem Spätfrost zum Opfer fielen. Heuer war es in der Karwoche zum Glück wenigstens in den Nächten kühl, was das Wachstum der Rebstöcke ein wenig eingebremst hat. Gleichzeitig wird an Möglichkeiten zum Schutz der Pflanzen vor Frost gearbeitet. Während sich Bewässern oder Einpacken in Vlies als nicht zielführend erwiesen haben, testet man alternative Lösungen. So sollen Paraffinkerzen die Temperaturen in den Weingärten um bis zu 3 °C erhöhen oder Rapsöl einen Schutzmantel um empfindliche Triebe bilden.
Es wird Junker geben!
2016 überlegte man, die Präsentation des Steirischen Junkers nach der miserablen Ernte ganz ausfallen zu lassen. Zum Glück wurde das Programm nur reduziert: Im wesentlich kleineren Rahmen der Alten Universität in Graz durften 500 Liebhaber des Weinklassikers auch Steirische Schinkenund Käsespezialitäten verkosten. Die Botschaft war klar: „Der Steirische Wein lebt!“
Heuer erwartet Interessierte wieder ein größeres Programm: Nicht nur in der Grazer Stadthalle, sondern diesmal wieder österreichweit wird am 8. November der Steirische Junker 2017 präsentiert. Weitere Informationen
"Durch den intensiven Einsatz der Winzer wie Räuchern konnten die Frostschäden im April minimiert werden und alle Freunde des steirischen Weins können sich heuer wieder auf eine reiche Weinernte freuen."
Weinbaudirektor Werner Luttenberger
Weitere Infos:
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