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lilian / 26.03.2019

Die grünen Wilden

Köstliche Rezepte mit Wildkräutern

Wahre Frühlingsfreuden verspüren alle Sammler, wenn es auf Wiesen, Feldern und im Wald grünt und sprießt. Bei dieser Fülle wird jeder fündig – aber man sollte schon wissen, was man dann verkocht! Deshalb auch ein kleiner Einblick in die Wildkräuterkunde und wo man was darüber lernen kann!

 

LEXIKONTEXTE UND REZEPTE: Oberösterreichische Seminarbäuerinnen/LK Oberösterreich
FOTOS: Claudia Plattner

Essbare Wildkräuter – Schatzsuche am Wegesrand

Seminarbäuerinnen aus Oberösterreich lehren Erwachsene und Kinder das Bestimmen, Sammeln und Verarbeiten der wild wachsenden Kostbarkeiten.

 

TEXT: Romana Schneider-Lenz, Landwirtschaftskammer Oberösterreich FOTOS: Claudia Plattner

 

Romana Schneider-Lenz, Referentin für Ernährung in der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, hat uns einen spannenden Einblick in das Wirken ihrer kräuterkundigen oberösterreichischen Seminarbäuerinnen gewährt. In Kursen und Seminaren, die für Erwachsene, aber auch für Kinder angeboten werden, geben die zertifizierten Kräuterpädagoginnen ihr Wissen über das Erkennen, richtige Einsammeln, die Verwendung und die Wirkungsweise der heimischen Wildkräuter weiter. Außerdem wird in unterhaltsamen Kochkursen anschaulich gemacht, welche Köstlichkeiten man aus den „grünen Weggefährten“ zaubern kann.

 

SUPERFOOD, DAS VOR DER HAUSTÜRE WÄCHST

 

Sich mit Wildkräutern zu befassen, ist spannend und außerdem „gesund“. Auf den heimischen Wiesen und Wegrändern wachsen die kleinen grünen Kraftpakete, die Abwechslung und Farbe auf die Speisezettel bringen können. Jeder kennt sie – aber nur ganz wenige sammeln und essen sie. Was schade ist, denn das geniale Grün trumpft mit einem hohen Anteil an Chlorophyll, wertvollen Bitterstoffen und sekundären Pflanzeninhaltsstoffen auf.

 

Nahezu alle Wildkräuter besitzen auch eine medizinische Wirkung, die in der Volksheilkunde seit jeher genutzt wurde. Das Wissen darum und die Nutzung dieser heilenden Wirkung von Wildkräutern sind jetzt wieder voll im Trend.

 

WAS ZÄHLT, SIND DIE INNEREN WERTE

 

Wildkräuter enthalten wichtige sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Diese dienen der Pflanze dazu, sich in ihrer Umwelt zur Wehr zu setzen. Dazu  gehören Bitterstoffe, Farbstoffe, Duftstoffe, Schleimstoffe, Gerbstoffe und Geschmacksstoffe. Diese sollen im menschlichen Körper antimikrobiell, antithrombotisch, cholesterinsenkend, antioxidativ (Zellschutz vor freien Radikalen) sowie antikanzerogen wirken (also das Krebsrisiko senken).

 

Außerdem enthalten Wildkräuter wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Durch den grünen Pflanzenfarbstoff Chlorophyll sind Wildkräuter auch wichtige Magnesiumlieferanten. Wildkräuter sind einfach genial! 

 

WICHTIGE TIPPS ZUM SAMMELN UND VERARBEITEN

 

Einen Wildkräuterkurs zu besuchen, lohnt sich in jedem Fall. Man lernt so das richtige Erkennen, Bestimmen und Sammeln der Wildpflanzen. Dass Viehweiden, stark befahrene Straßenränder und „Hundewege“ nicht die geeigneten Orte sind, um Kräuter zu sammeln, versteht sich von selbst. Und auch, dass man kein Wildkraut sammelt, bei dem man sich nicht sicher ist, ob es tatsächlich genießbar ist! Wichtig ist aber auch der richtige Transport nach Hause. Wildkräuter werden am besten in Körben transportiert − sie mögen es gerne luftig. Gesammelt sollte nur nach Bedarf werden. Sollte es dennoch vorkommen, dass zu viele der grünen Wildpflanzen gepflückt wurden, dann werden diese am besten in ein feuchtes Tuch gewickelt und bleiben im Kühlschrank bis zu 3 Tage frisch. Überschüsse lassen sich auch gut einfrieren.

 

WILDKRÄUTER- UND KINDERKOCHKURSE

 

Es liegt im Auge des Betrachters, ob eine Pflanze als Unkraut oder wertvolles Grün gesehen wird. Kräuterpädagoginnen vermitteln in ihren Kursen wertvolles Wissen rund um die grünen Schätze. In den Kids-Kochkursen lernen kochbegeisterte Kinder, was sie aus so manchem unscheinbaren Pflänzchen zaubern können. Unter dem Motto „Wir haben euch zum Fressen gerne!“ werden gemeinsam aus Gänseblümchen, Giersch, Rotklee, Brennnessel & Co Wald- und Wiesenschmankerln gezaubert. Aus den grünen Kraftwerken der Natur werden Wiesendudler, Wilde Nudel-Muffins, Dracheneislutscher aus Sauerampfer oder trendige Erste-Hilfe-Sticks für junge Wilde bzw. Gänseblümchen-Erdbeer-Pflegestifte für Kräuterfeen gezaubert.

 

Einige Rezepte aus diesem Repertoire finden Sie weiter unten, die restlichen haben die oberösterreichischen Seminarbäuerinnen in ihren Wildkräuter-Broschüren gesammelt.

 

Kurse & Termine

FRÜHLINGSWILDKRÄUTER IN DER KÜCHE

 

Giersch, Vogelmiere & Co kulinarisch auf der Spur. Seminarbäuerinnen (Kräuterpädagoginnen) laden zu einer Entdeckungsreise quer durch
die Welt der Frühlingskräuter. Schmackhafte Rezepte, Kostproben und wertvolle Tipps fürs Sammeln,  Verarbeiten und Aufbewahren.

 

KINDERKOCHKURS – KRÄUTERWICHTEL

 

Kindgerecht aufbereitet erfahren die Kleinen, was man aus den tollen grünen Kraftpaketen aus Wald und Wiese Köstliches zaubern kann. Kochkurs ganz unter dem Motto „Wir haben euch zum Fressen gerne!“ Weitere Infos & Termine unter www.seminarbaeuerinnen-ooe.at; es sind auch Gruppenbuchungen zu eigenen Wunschterminen möglich.

 

Kleines Wildkräuterlexikon

GUNDELREBE

(Gundermann, Frauenrebe, Katzenminze), zarte, grüne Blättchen mit lila Blüten, kräftig würziges Aroma, perfekter Ersatz für Majoran, für deftige Speisen geeignet, Blüten als Deko.

 

VOGELMIERE

(Sternmiere, Hühnerdarm), kurze Stiele, kleine Blätter, wächst rasenteppichartig, schmeckt ähnlich wie Zuckermais, eignet sich als Salat und spinatartige Speise, auch zum Färben von Teigen.

 

BRENNNESSEL

(Donnernessel, Hanfnessel), Pflanzenteile mit Brenn- und Borstenhaaren besetzt, aromatisch- spinatartiger Geschmack, für Kräutersuppen, Spinat, Aufstriche, grüne Smoothies.

 

TAUBNESSEL

(Bienensaug, Honigblume), feinflauschige kleine Blätter, rosa bis purpurfarbige Blüten, feinwürziger Pilzgeschmack, für Salate, Aufstriche, Suppen und zu Grillgerichten, Blüten als Deko für Desserts.

 

SPITZWEGERICH
(Spießkraut oder Schlangenzunge) zarte, längsgefaserte Blätter mit dichtährigem Blütenstand, geerntet werden die zarten Blätter der Rosettenmitte, aromatischer Geschmack für Spinat, Omeletts, Suppenwürze und als Salatbeigabe.

 

Die Rezepte

Fotos: Claudia Plattner

CP_Wildkr%C3%A4utersuppe.jpg Wildkräutersuppe
CP_Wildkr%C3%A4utermuffins.jpg Wilde Nudel-Muffins
CP_Wildkr%C3%A4uter-K%C3%A4se-R%C3%B6sti.jpg Wildkräuter- Käse-Rösti
CP_gef%C3%BCllte_H%C3%BChnerbrust.jpg Hendlfilet mit  Kräuterfülle und Püree
CP_S%C3%BC%C3%9Fe-Schafk%C3%A4seterrine_1.jpg Süße Schafkäseterrine im grünen Biskuitrouladenmantel
CP_B%C3%A4rlauch-Brennnesselstrudel.jpg

Bärlauch-Brennnessel-Strudel

 

 

 

 

 

Hier finden Sie viele weitere Wildpflanzen Rezepte.

 

Kochen & Küche 2 / 2019

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