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hier bestellen!Wert und Qualität unseres Essens
10. f.eh-Symposium
Wert und Qualität unseres Essens spielen in der Wissenschaft, aber auch in den Medien und vor allem im Alltag eine wichtige Rolle. Diskussionen rund ums Essen sind gerne auch einmal emotional, denn die Qualität unserer Lebensmittel hat viele Ausprägungen. Begriffe wie "regional" oder "aus fairem Handel", "vegetarisch" oder "Tierwohl-gerecht", "frei von" oder "lange haltbar" sind nur ein paar der Beschreibungen von Qualität.
Aber wie wird entschieden, ob ein Lebensmittel qualitativ wertvoll oder Junk-Food ist? Was versteht man unter Qualität? Wie wird Qualität und der Umgang mit Nahrungsmitteln gelehrt? Wie schaut es mit dem Tierwohl aus und welche Rolle spielen steigende Preise dabei? Das und mehr wurde beim 10. f.eh-Symposium im September 2022 in Wien besprochen. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Medien und Non-Profit-Organisationen diskutierten über diese und weitere Fragen.
Vorträge und Diskussion
Der Kulturwissenschaftler Dirk Hohnsträter von der Universität Hildesheim sprach einleitend über den Begriff der Qualität bzw. darüber, was Qualität nicht ist. Fest steht für ihn jedenfalls, das Qualität immer einen Kontext benötigt – man braucht für den Begriff der Qualität ein Referenzprodukt. Um sich der Qualität dann anzunähern, verwendet er folgende Dimensionen: Material, Verarbeitung, Funktion, Form und Wirkung. Ein Lebensmittel wäre demgemäß also dann qualitativ hochwertig, wenn das Ausgangsmaterial in Ordnung ist, die Verarbeitung passt, wenn das Lebensmittel eine Funktion erfüllt, also zum Zweck passt, wenn die Form, also die äußerliche Erscheinungsbild entsprechend ausfällt und bestenfalls noch, wenn ein bestimmtes Erlebnis damit verbunden ist.
Aber das Wichtigste für den Alltag ist Wissen: Man muss wissen, was man isst, wo man gute Lebensmittel findet und wie man sie verarbeitet. Hier hat Barbara Kaiser vom deutschen Bundeszentrum für Ernährung eingehakt, die sich mit der Lebensmittelqualität als Bildungsthema befasste. Gerade in den Schulen sollte Lebensmittelqualität einen größeren Schwerpunkt bilden – ein didaktisches Hilfsmittel dafür könnte der BZfE-Qualitätsfächer sein. Mithilfe dieses Qualitätsfächers können Kinder die Qualität von Lebensmitteln einfach beurteilen. Eingeteilt wird die Qualität nach acht Dimensionen: Gesundheitswert, Eignungswert, Genusswert, ökonomischer Wert, sozialer (ethischer) Wert, ökologischer Wert, soziokultureller Wert und zuletzt noch emotionaler Wert.
Lukas Schwingshackl von der Uni Freiburg hat darüber gesprochen, wie man Ernährungsgewohnheiten beurteilen kann. Es gibt dabei verschiedene Herangehensweisen, zum Beispiel einen nährstoffbasierten Ansatz, der rein die aufgenommenen Nährstoffe berücksichtigt, oder breitere Ansätze zu Essmustern. Christine Brombach von der Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften hob in ihrem Vortrag die große Bedeutung des kulturellen und sozialen Umfeldes hervor, wenn es um die Wertschätzung von Lebensmitteln geht. Der persönliche Lebensstil und das eigene Elternhaus bestimmen zu großen Teilen mit, welchen Stellenwert Lebensmittel und einzelne Aspekte wie Frische, Geschmack oder Saisonalität haben.
Abschließend wurde in zwei Podiumsdiskussionen über den Zusammenhang von Preis und Qualität auf der einen Seite und über Tierwohl auf der anderen Seite gesprochen. Weiterführende Informationen zu den Podiumsdiskussionen, zur Veranstaltung, zum Programm und zu den Experten können Sie auch auf der Website des forum. ernährung heute nachlesen.