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Was mach ich draus? Echter Lavendel
Text, Rezepte und Fotos: Karin Sidak (www.tatort-kueche.com)
Der Anblick und der Duft von blühenden Lavendelstauden ist faszinierend. Die wunderschönen Farbschattierungen, von blasslila bis dunkelviolett, die unglaublich zarten Blütenkelche und der betörende Duft machen den Lavendel zu einer beliebten Zierstaude in unseren Gärten.
Denkt man an die Provence in Frankreich, so kommen einem unweigerlich leuchtend blaue, im Wind wogende Lavendelfelder in den Sinn, die bis zum Horizont reichen und in der Sommerhitze ihren Duft verströmen. Die Pflanze ist aber nicht nur optisch attraktiv, sondern hat sowohl als Heilpflanze wie auch kulinarisch viel zu bieten.
Historisches
Bereits im alten Ägypten wickelte man Mumien in lavendelgetränkte Leintücher, im alten Rom wurde Lavendel erstmals medizinisch erforscht, und zwar von Plinius dem Älteren. Neben Heilkräften wurden der Pflanze auch Zauberkräfte nachgesagt. So glaubten junge Frauen im Mittelalter, dass Lavendel, heimlich der Speise des Geliebten beigemischt, seine Liebe entfachen würde. Lavendel sollte zudem Unheil abwehren und das Böse fernhalten, sein Duft war ein sicheres Mittel gegen Hexen und den Teufel.
Lavendel stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerländern Griechenland, Südfrankreich und Italien, wo er auch wild wachsend vorkommt. Er gelangte durch Mönche über die Alpen und wurde bereits im 11. Jhd. in Klostergärten angepflanzt. Heute gibt es große Lavendelplantagen in Frankreich, England und den USA.
Botanisches rund um den Lavendel
Echter Lavendel (lat. Lavandula angustifolia) ist ein mehrjähriger Halbstrauch mit einer Wuchshöhe von bis zu 70 cm. Er gehört zu den Lippenblütlern. Die Gattung der Lavendelpflanzen umfasst mehr als 30 verschiedene Arten. Die beidseitig mit einem Filz überzogenen Blätter sind graugrün, schmal und länglich, duften aromatisch und stehen in Scheinähren an langen, dünnen Stielen. Die Blüten des echten Lavendels und seiner diversen Unterarten können weiß bis dunkelviolett sein und bilden ebenso Scheinähren. Der markante Duft geht von Blüten und Blättern aus. Weitere uns bekannte Lavendelarten sind Schopflavendel und Speiklavendel.
Lavendel im Garten
DIe einfachste Methode, Lavendel im Garten anzupflanzen, ist der Kauf von fertig gezogenen Lavendelpflanzen. Lavendel liebt sehr sonnige Plätze mit kalkhaltigem, trockenem Boden. Wird beim Einpflanzen normale Blumenerde verwendet, so sollte man auf jeden Fall Bims- oder Lavasteine daruntermischen, das fördert die Durchlässigkeit des Bodens.
Man kann den Lavendel auch selbst durch Samen ziehen, das gelingt am besten mit einer Vorkultur am Fensterbrett (im Februar säen). Der Standort sollte nicht kühler als 20°C sein, und man muss geduldig sein, Lavendel hat eine sehr lange Keimdauer! Die kleinen Pflänchen dürfen ins Freie, wenn kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist.
Karins Garten-Tipp:
Lavendel nur mäßig gießen, im Spätsommer nach der Blüte kräftig bis zu den Blättern zurückschneiden. Eventuell im Frühjahr nochmals einen kleinen Fortschritt machen. Die Pflanze ist im Beet frostfest, Kübelpflanzen dürfen allerdings nicht im Freien bleiben.
Blüten ernten und trocknen
Meist werden die Stiele zu einem Strauß gebunden, verkehrt aufgehängt und so getrocknet, dann erst werden die Blüten abgerebelt. Allerdings ist diese Methode nicht ideal. Erstens werden die Sträuße beim Trocknen staubig, und zweitens werden die dünnen Stiele beim Trocknen sehr brüchig und fallen beim Abrebeln mit in die Schüssel.
Deshalb am besten die kleinen blauen Blütchen noch frisch vorsichtig von der Dolde zupfen. Das macht zwar mehr Arbeit, aber das Ergebnis ist wesentlich hochwertiger. Man hat wirklich reine Blüten, diese werden zum Trocknen ausgebreitet und nach ein paar Tagen in ein luftdicht zu verschließendes dunkles Glasgefäß geschüttet. Sie müssen trocken sein, sonst können sie schimmeln!
Lavendel und Gesundheit
Lavendel kann innerlich und äußerlich angewandt werden. Innerlich gilt er als Heilmittel bei Schlaflosigkeit, Unruhe und Angstzuständen, hilft bei Darmbeschwerden und Koliken sowie Migräne. Eingenommen wird der Lavendel in Form von Tee, es gibt auch Tabletten und Kapseln mit Lavendelöl.
Äußerlich helfen Entspannungsbäder mit Lavendelöl, Kräuterkissen und Aromatherapie bei Erschöpfungszuständen, Kreislaufstörungen, verspannten Muskeln und Schlafstörungen.
Verantwortlich für die beruhigende Wirkung des Lavendels sind seine ätherischen Öle, so ist das wichtigste Produkt das Lavendelöl. Es wird auch während der Schwangerschaft und in der Geburtshilfe seit Jahrhunderten als Spannungslöser und zum Einreiben verwendet.
Karins Extra-Tipp:
Zubereitung von Lavendeltee: 1 EL Lavendelblüten mit 250 ml siedendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und bei Bedarf mit etwas Honig süßen.
Zubereitung eines Lavendelbades: 50g Lavendelblüten mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen, dann zum Badewasser hinzufügen. Badedauer etwa 20 Minuten.
Lavendel in der Küche
Der echte Lavendel ist ein hervorragendes Küchenkraut, das sowohl für Fleischgerichte und Gemüse als auch in der süßen Küche verwendet werden kann. Hauptsächlich kommen die Blüten (frisch oder getrocknet) zum Einsatz, aber auch die Blätter kann man fein hacken und darin, z.B. Ziegenkäse wälzen oder sie zu Kräutermischungen dazugeben. Grundsätzlich sollte man Lavendel sparsam dosieren, der typische Duft und das Aroma sollten gerade eben zu schmecken sein und eine besondere Note verleihen, dann ist dieses Gewürz einfach umwerfend. Für alle, die keinen Garten haben: getrocknete Lavendelblüten bekommt man in der Apotheke oder über das Internet.
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Kochen & Küche Juli 2017