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Bringen Sie mehr Grün in Ihren Speiseplan
Grünes Essen – gesundheitlich wertvoll
Der Frühling betört uns mit einer breiten Palette an Grüntönen. Wenn alles sprießt, die Bäume austreiben, Wildpflanzen und -kräuter aus dem Winterschlaf erwachen und sich auf den Märkten Berge frischen Spinats türmen, dann bekommen wir richtig Lust auf mehr Grün im Essen!
Blattgrün oder Chlorophyll (altgriechisch „frisch, hellgrün“ und „Blatt“) steht für eine Klasse natürlicher grüner Farbstoffe, die in Pflanzen gebildet werden. Durch die Funktionen des Chlorophylls können Pflanzen Sonnenlicht aufnehmen und in chemische Energie umwandeln. So können energiearme chemische Verbindungen wie Nitrate, Sulfate, Kohlendioxid u. a. in energiereiche, organische Verbindungen, wie zum Beispiel Kohlenhydrate, umgewandelt werden. Die Photosynthese ermöglicht somit das Wachsen und Gedeihen der Pflanze. Chlorophyll ist daher eine wichtige Basis des Lebens auf unserer Erde.
Grüne (naturbelassene) Lebensmittel sind reich an Chlorophyll
Der Chlorophyllgehalt in grünem Gemüse ist hoch. Vor allem Grünkohl, Brennnesseln, Petersilie, Spinat, Brokkoli, Fisolen, grüne Erbsen, Gurken oder Weißkraut, aber auch Wildpflanzen, Kräuter, Keimpflanzen, grüne Sprossen und Keimlinge, Algen (Spirulina, Chorella) und Meeresgemüse (Braun-, Rot- und Grünalgen) sowie Säfte aus Getreidegräsern sind äußerst chlorophyllreich.
Grünes „Blut“ der Pflanzen: Wirkung von Chlorophyll
Chlorophyll kommt nur in pflanzlichen Lebensmitteln vor und wird zusätzlich in Form von Weizen-, Dinkel- oder Gerstengrassäften, Pulvern oder Tabletten am Markt angeboten. In der populärwissenschaftlichen Literatur wird Chlorophyll oftmals als Pseudovitamin betrachtet, obwohl es kein Vitamin ist, sondern den sekundären Pflanzenstoffen zuzurechnen ist. Es kann, wie alle sekundären Pflanzenstoffe, nicht vom Körper selbst gebildet werden.
Chlorophyll soll reinigend und entschlackend, antioxidativ, blutbildend und antibakteriell wirken. Weiters soll es den Blutzucker senken, das Immunsystem stärken und die Leber reinigen. Chlorophyll hat eine geruchsneutralisierende Wirkung und wird daher, meist in Drageeform, gegen Mundgeruch oder zur Bindung von Körpergeruch eingesetzt.
Als Lebensmittelzusatzstoff (grüner Farbstoff) hat Chlorophyll die Kennnummer E 140. Diese gesundheitsfördernden und heilenden Wirkungen sind zum Großteil nicht wissenschaftlich gesichert. Es gibt keine gesicherten Angaben darüber, wie groß der Bedarf der Mensch an Chlorophyll ist, da auch keine Mangelerscheinungen bei geringer Aufnahme bekannt sind.
Phytonährstoffe: Wirkung von sekundären Pflanzenstoffen
Wenn nun auch das Chlorophyll selbst keine bewiesenen gesundheitlichen Vorteile bringt, so sind grüne Lebensmittel doch in jedem Fall sehr gesund und wichtiger Bestandteil der Ernährung. Sie enthalten neben Vitaminen und Mineralstoffen reichlich wirksame sekundäre Pflanzenstoffe (Phytonährstoffe) mit antibakterieller, antioxidativer, antiviraler, blutverdünnender und das Immunsystem stimulierender Wirkung. Bis dato sind rund 100.000 verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe bekannt, wovon rund 5.000–10.000 in der menschlichen Nahrung vorkommen.
Zu den verschiedenen Gruppen gehören Polyphenole, Carotinoide, Phytoöstrogene, Glucosinolate, Sulfide, Monoterpene, Saponine, Protease-Inhibitoren, Phytosterine und Lektine. Chlorophyll lässt sich keiner dieser Gruppen zuordnen, gehört aber ebenfalls zu den sekundären Pflanzenstoffen. Aktuelle Studien bestätigen die Wirkung dieser Inhaltsstoffe pflanzlicher Lebensmittel, das Risiko der Entstehung verschiedener Erkrankungen senken zu können.
Durchschnittlich werden bei einer gemischten Kost geschätzte 1,5 g sekundäre Pflanzenstoffe aufgenommen. Bei Vegetariern liegt die Aufnahme meist deutlich höher. Grüne Lebensmittel enthalten außerdem viele Mikronährstoffe, darunter sind die Vitamine A, C, K, Folsäure, Vitamin B6, Kupfer, Kalzium, Kalium und weitere Spurenelemente. Die genannten Lebensmittel sind zudem kalorienarm, cholesterinfrei, arm an Purinen und meist ballaststoffreich. Die reichliche Zufuhr „grüner Nahrung“ hat somit eine durchaus gesundheitsfördernde und unterstützende Wirkung auf den menschlichen Körper.
Bringen Sie mehr Grün in Ihren Speiseplan!
Verwenden Sie bei Salaten auch tiefgrünes Gemüse wie Spinat, frische Brennnesseln, verschiedene Kohlarten, Staudensellerie, reichlich Kräuter (Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Dill u. a.) und Wildgemüse/-kräuter, wie beispielsweise Sauerampfer und Löwenzahn. Entsaften Sie grünes Gemüse oder Gräser wie Weizen, Dinkel, Hafer, Alfalfa (Luzerne) oder Gerste. Es ist eine etwas aufwendigere Zubereitungsmethode, die Säfte liefern jedoch wertvolle Inhaltsstoffe. Keimpflanzen (das sind junge Gemüse- und Kräuterpflänzchen, die leicht selbst gezogen werden können) enthalten im Vergleich zu den ausgewachsenen Pflanzen ein Vielfaches an wertvollen Inhaltsstoffen. Grüne Smoothies sind eine weitere Quelle für gesundheitsfördernde Wirkstoffe. Hierfür können Sie Früchte Ihrer Wahl gemeinsam mit grünen Kräutern, Sprossen, Wildpflanzen und grünem Blattgemüse pürieren und mit Wasser verdünnen. Durch die Beigabe von etwas Mandel- oder Sesammus oder hochwertigen Ölen (Nuss-, Lein-, Oliven-, Rapsöl …) führen Sie dem Körper wertvolle Fettsäuren zu.
Text: Daniela Grach
Rezepte zum Thema:
Sesam-Spinat mit gebratenem Zanderfilet
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Wissenswertes: Grünes Essen - Sprossen, Algen & Getreidegräser