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hier bestellen!Was wächst denn da? Aroniabeere
Was mach ich draus? Aroniabeere
Die Aroniabeere ist ein Strauch, dessen zarte weiße Blüten sich im Spätsommer zu unscheinbaren, dunklen Beeren mit ledriger Haut und herbem Geschmack entwickeln. Die Ureinwohner Nordamerikas nutzten seit jeher die Heilkraft dieser „Wunderbeere“, früher nannte man die Frucht deshalb auch „Indianerbeere“. Unter anderem bereiteten die Indianerfrauen eine Kraftnahrung aus den getrockneten Beeren zu, die unseren heutigen Energieriegeln sehr nahe kommt: Aus den zu Mehl zerstoßenen Trockenfrüchten wurden Küchlein gebacken. Aus den Blättern wurde Tee zubereitet.
Nachdem die Aroniabeere, auch Apfelbeere genannt, lange ein eher unbeachtetes Schattendasein in Europa geführt hat, ist sie inzwischen zum begehrten Superfood aufgestiegen. In jedem gut sortierten Bioladen finden sich getrocknete Beeren, Beerenpulver sowie Sirup und diverse Kapseln.
Botanisches rund um die Aroniabeere
Die Apfelbeere (lat. Aronia melanocarpa) gehört zur Familie der Rosengewächse. Der Aroniastrauch wird etwa 2–3 Meter hoch und ist unkompliziert, widerstandsfähig und extrem frostbeständig. Im Mai bilden sich doldenförmige weiße Blüten, aus denen sich im Spätsommer die begehrten Beeren bilden (bis zu 20 pro Dolde). Der Strauch ist selbstbefruchtend und trägt ab dem zweiten bis dritten Standjahr.
Aronia im Garten
Der Strauch ist genügsam und wächst auf fast jedem Boden, ideal ist eine Mischung aus sandigem und lehmigem Untergrund. Gute Pflanzzeiten sind April und Oktober, wird der Strauch im Frühjahr gesetzt, sollte er im Sommer in Trockenperioden gegossen werden Ein sonniger Standort sorgt für süßere Früchte, der Strauch ist auch zur Heckenbildung geeignet.
Im zweiten Jahr kann man den Strauch mit einem Aufbauschnitt pflegen, man entfernt sich kreuzende oder zu dicht stehende Triebe und fördert den Nachwuchs. Ist der Strauch ausgewachsen, braucht er eigentlich nicht mehr geschnitten zu werden. Wenn man ihn dennoch in Form bringen möchte, wird er im folgenden Jahr weniger Früchte tragen.
Aroniabeere und Gesundheit
Die Aroniabeere ist ein Wunder der Natur und mit wertvollen Inhaltstoffen geradezu gesegnet. Man könnte meinen, die indianischen Gottheiten hätten all ihre Kraft in diesem Strauch gebündelt! Die Frucht enthält die Vitamine A, C, E, K sowie die komplette Gruppe der B-Vitamine. Auch Mineralien und Spurenelementen sind reichlich vertreten, man findet beachtliche Mengen an Kalzium, Magnesium, Kalium, Zink und Eisen. Ihre Berühmtheit verdankt die Beere jedoch dem hohen Anteil an Polyphenolen, die bekanntesten Vertreter dieser Wirkstoffgruppe sind Flavonoide und Anthocyane.
Diese gelten als extrem kraftvolle Antioxidantien (Radikalfänger), und die Aroniabeere enthält davon eine unübertroffene Menge im Vergleich zu anderen Beeren! Freie Radikale gelangen zum Großteil durch äußere Einflüsse (Stress, Medikamente, Giftstoffe in der Nahrung …) in den Körper und greifen jede einzelne Zelle an, was den Körper stark schädigen kann.
Antioxidantien sind die Feinde dieser Zerstörer, deshalb werden sie von unserem Organismus dringend benötigt. Die vom Körper selbst produzierte Menge an Antioxidantien ist zu gering für die heutigen Umwelteinflüsse, deshalb muss der Rest zugeführt werden. Und aus diesem Grund sind Aroniabeeren so beliebt geworden. Zudem können Aroniabeeren antidiabetisch, entzündungshemmend, antibakteriell und antiviral wirken. Die Beeren sollen darüber hinaus besonders bei Darmkrebs die Tumorbildung hemmen, sowie das Herz-Kreislauf- System, Magen und Leber schützen.
Ernte und Haltbarmachen
Wichtig ist, die Beere auf gar keinen Fall zu früh zu ernten! Auch wenn sie außen schon wunderschön dunkel sind, kann es noch bei weitem zu früh sein. Die Erntezeit beginnt Anfang September und hängt natürlich vom vorangegangenen Sommer ab. Für Unsichere: Die Beere kann ohne Probleme auch ausgereift noch einige Zeit am Strauch hängen bleiben, am besten bis sie anfängt, ganz leicht runzlig zu werden. Schneidet man eine Beere durch, so muss ihr Inneres fast gleich dunkel sein wie die Haut, ist es noch hellviolett, ist die Beere noch nicht reif genug! Die Beeren sollten alle zugleich geerntet werden und können eingefroren werden, wodurch sie auch etwas von ihrem sehr herben Aroma verlieren.
Die zweite Möglichkeit, die Früchte haltbar zu machen, ist das Dörren. Bei großen Beerenmengen ist ein Dörrgerät sehr hilfreich, weil es eine gleichmäßige, recht schnelle Trocknung gewährleistet und möglichst wenige wertvolle Inhaltstoffe verloren gehen. Möchte man die gedörrten Beeren zu Pulver vermahlen, müssen sie dafür ganz austrocknen. Sollen die ganzen Beeren für Müsli oder Eintöpfe verwendet werden, kann der Dörrprozess beendet werden, wenn sie noch etwas auf Druck nachgeben. Die gedörrten Aroniabeeren luftdicht und lichtgeschützt lagern, so halten sie bis zu einem Jahr.
Verwendung in der Küche
Getrocknete Beeren: für Müsli und Teemischungen, als Beigabe zu Kuchen- oder Keksteig, als Zutat für Eintöpfe und Ragouts, in Schokolade getunkt als süßer Snack … Beerenpulver: für Smoothies, Müsli, Porridge, Kuchenteig … Frische und gefrorene Früchte: für Sirup, Fruchtaufstrich und Gelee, für Likör, für den Rumtopf, zum Ansetzen von Essig, ...
Die Aronia-Rezepte
Powerriegel mit Aroniabeeren | |
Schweinebäckchen mit Gemüse und Aroniabeeren aus dem Römertopf | |
Aroniabeerensirup |
Text, Fotos & Rezepte: Karin Sidak (Tatort Küche)
Enthalten in Kochen & Küche September 2018