Direkt zum Inhalt
redaktion / 28.04.2014

Vegane Drinks

Vegane Drinks dienen in der veganen Ernährungsweise, bei der auf alle tierischen Produkte verzichtet wird, oder bei Kuhmilcheiweißallergie als Alternative zu tierischen Milchsorten (Kuh, Schaf, Ziege, Stute). Diese Getränke werden z. B.

Vegane Drinks dienen in der veganen Ernährungsweise, bei der auf alle tierischen Produkte verzichtet wird, oder bei Kuhmilcheiweißallergie als Alternative zu tierischen Milchsorten (Kuh, Schaf, Ziege, Stute). Diese Getränke werden z. B. aus Soja, Reis, Hafer, Dinkel, Hanf oder Mandeln hergestellt und können auch für die Zubereitung zahlreicher Rezepte statt Kuhmilch und Ei verwendet werden. Der Begriff Milch ist tierischer Milch vorbehalten, daher dürfen die rein pflanzlichen Getränke in der EU im Handel nur unter der Bezeichnung „Getränk“ oder „Drink“ verkauft werden. Sie unterscheiden sich in Herstellung, Geschmack und Nährwerten, sind cholesterin sowie laktosefrei und arm an gesättigten Fettsäuren. Da Vitamin B12 nur aus tierischen Lebensmitteln für den menschlichen Organismus verfügbar ist, werden vegane Getränke häufig damit angereichert.

von Daniela Grach

Sojadrink

Sojadrink wird traditionell aus getrockneten Sojabohnen hergestellt, die eingeweicht, püriert und gekocht werden. Seine Verwendungsmöglichkeiten ähneln denen der Kuhmilch. Je nach Bedarf gibt es Sojadrink mit und ohne Zuckerzusatz. Sojadrink ist der einzige pflanzliche Drink, der mit 3–4 mg pro 100 ml annähernd den Eiweißgehalt von Kuhmilch aufweist. Der Kohlenhydrat- und Fettanteil ist jedoch geringer. Auch der Kaloriengehalt pro 100 ml liegt mit ca. 40 kcal unter dem von Vollmilch (ca. 60 kcal). Sojadrink enthält kaum Vitamin C und weniger Kalzium sowie Vitamin B2 als Kuhmilch, daher wird er oft mit Kalzium, Vitamin B12 und B2 angereichert. Sojadrink ist reich an ungesättigten Fettsäuren, enthält Isoflavone und sekundäre Pflanzenstoffe, die als Phytoöstrogene wirken. Er enthält kein Gluten (geeignet bei Zöliakie), doch das Sojaeiweiß kann Nahrungsmittelallergien, vor allem Kreuzallergien (z. B. bei Birkenpollenallergie), auslösen. Aufgrund der Zusammensetzung ist Sojadrink für Säuglinge kein geeigneter Muttermilch-Ersatz. Mit einem Sojadrinkbereiter kann Sojadrink auch selbst zubereitet werden.

 

Mandeldrink

Mandeldrink ist die teuerste Variante der Milchersatz-Produkte. Er wird aus gemahlenen, gerösteten Mandeln erzeugt, die einige Stunden in warmem bis heißem Wasser ziehen. Anschließend wird der Mandeldrink gefiltert und gesüßt oder mit Gewürzen (z. B. Zimt, Vanille) verfeinert. Als Nebenprodukt entsteht eine Mandelmasse, die zu Brotaufstrich verarbeitet wird. Mandeldrink enthält mehr Kohlenhydrate, dafür deutlich weniger Proteine als Kuhmilch. Der Kaloriengehalt variiert je nach Herstellung zwischen 30 und 60 kcal pro 100 ml. Mandeldrink enthält Vitamin E, Magnesium, Zink und Kalzium und ist außerdem glutenfrei.
Ein Erfrischungsgetränk aus Erdmandeln (Horchata de Chufa, spanisch) stammt aus der Region Valencia und ist in ganz Spanien beliebt. Die Knollen der Erdmandel werden gewaschen, gemahlen, aufgeweicht und in mehreren Durchgängen gepresst. Dem gewonnenen Extrakt wird Zucker und Wasser zugefügt, bis eine milchige Flüssigkeit, reich an Vitaminen und Mineralstoffen (Kalium, Vitamin C und Vitamin E u.a.), entsteht.

Hanfdrink

Ursprünglich war Trinkhanf als pflanzlicher Milchersatz gedacht, heute dient er auch als Basis für Suppen, Saucen, Müsli, Babynahrung, Cocktails und vieles mehr. Hanf ist botanisch betrachtet eine Nuss. Dieser Nussdrink enthält hochwertiges Protein sowie Omega-Fettsäuren, ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen und außerdem glutenfrei.

Getreidedrinks

Getreidedrinks werden aus fermentiertem Getreide oder Mehl erzeugt. Sie können aus Reis, Dinkel, Hafer, Einkorn oder Roggen gewonnen werden. Es können Enzyme beigesetzt werden, die die Stärke vorverdauen und dadurch dem Getränk ein besonderes Aroma verleihen. Der Nährstoffgehalt ist im Vergleich zur Kuhmilch geringer, abhängig von der jeweiligen Getreideart. Getreidedrinks enthalten wenig Eiweiß und gesättigte Fettsäuren, sind aber reich an Vitaminen und Mineralstoffen und haben im Durchschnitt ca. 40 kcal pro 100 ml. Als Muttermilch-Ersatz oder Säuglingsmilchnahrung sind sie nicht geeignet, denn aufgrund des geringen Anteils an Proteinen, Kalzium und fettlöslichen Vitaminen sowie des Mangels an Vitamin B12 können Wachstumsstörungen und Mangelerkrankungen auftreten. Je nach Getreideart enthalten die Getränke Gluten und sind bei Zöliakie nicht geeignet.

Reisdrink

Reisdrink ist die häufigste Form der Getreidedrinks. Er wird aus gemahlenem Vollkornreis hergestellt, der gekocht und vermaischt, danach fermentiert und gefiltert wird. Dem Filtrat wird Pflanzenöl beigemischt, um die Flüssigkeit zu emulgieren. Reisdrink ist arm an Mineralstoffen sowie Eiweiß (nur 0,1 bis 0,3 %) und enthält kaum Fett. Häufig wird er mit Vitaminen und Mineralstoffen wie Kalzium und Vitamin B12 angereichert. Außerdem ist er glutenfrei und im Vergleich zu Sojadrinks allergenarm. Für Säuglinge ist Reisdrink als Muttermilch-Ersatz ungeeignet. Im Handel werden Reisgetränke auch mit Geschmack (z. B. Vanille, Schokolade u. a.) angeboten oder mit Sojadrink gemischt. Manche Sorten werden mit Reisöl, Salz oder Zucker verfeinert oder mit pflanzlichen Verdickungsmitteln wie Carrageen oder Guarkernmehl versetzt.

 

 

 

Rezepte zum Thema

Vegane Avocado-Suppe

Vegane Lasagne

Mandelcreme mit Erdbeeren

 

Kommentare